Der Abiball - Ein Rückblick

... Also ich weiß ja nicht wie es euch geht, die ihr alle in der 13. Klasse von mir genervt, gestresst und mit Tabellen, Listen, Bitten und Umfragen überhäuft wurdet; aber ich blicke bis heute noch sehr gern auf den 29. Juni 2002 zurück.

Es war kein Tag wie jeder andere - nein, er begann schon damit, dass man nach einem flüchtigen Frühstück den bereits vor Monaten gebuchten Friseur-Termin wahrnahm, sich stundenlang in Schale warf und (pünktlich - na ja, mehr oder weniger) 9:30 Uhr geschniegelt und gestriegelt vor dem Gelände der Zahnradfabrik (ZF) den Rest seiner Leidensgenossen antraf. Nach der feierlich umrahmten Zeugnisausgabe, konnten sich die meisten von uns noch einmal richtig Zeit nehmen um dieses Ereignis zur Mittagszeit nun auch kulinarisch zu feiern und dann einen verhältnismäßig ruhigen Nachmittag zu verbringen.


Foto: Reich
Hier klicken für eine größere Version

Doch schon nahte der nächste Termin: Foto-Shooting auf dem ZF-Gelände um 18:45 Uhr. Nachdem Herr Reich es nach vielen gescheiterten Versuchen irgendwann geschafft hat, diese aufgedrehte Meute von 125 Abiturienten in annehmbarer Pose auf ein Bild zu bekommen, bewegte man sich mit Bekannt- und Verwandtschaft schnurstracks gen Veranstaltungssaal, der durch unser Deko-Team kein bisschen mehr an einen Fabrik-Speisesaal erinnerte. Die Lichterketten zur Wegmarkierung, der rote Teppich auf dem Gang in der Mitte, die ballonbehangenen blauen Stoffbahnen an der Decke, die Bühnendeko, sowie das Licht schafften eine so feierliche Atmosphäre, dass man die Platzprobleme, die durch die neuen Brandschutzvorschriften entstanden, kaum mitbekam. Unter den beobachtenden Augen von zeitweilig bis zu neun Personen des Wachschutzes konnte nun der Abend beginnen.

Alles begann gegen 19 Uhr mit einem sehr gelungenen Programm. Man konnte sich einiger Gesänge erfreuen, die uns teils von Anna Nittmann aus der damals 9.Klasse und teils durch den spontan zusammengewürfelten Abi-Chor dargeboten wurden. Bei diesem Chorstück handelte es sich um eine interessante Umdichtung des alt bekannten Liedes "Freiheit", was sich ja herrlich auf die Entlassung aus der Schule übertragen ließ.


Foto: Reich

Außerdem wurde natürlich wie jedes Jahr ein Lehrerpaar gekürt, wobei die Wahl in unserem Jahrgang auf Frau Pohl und Herrn Röhlicke fiel. In diesem einstündigen Programm wurde zudem noch das Abivideo gezeigt, was auf deutliche Begeisterung stieß, ebenso wie der Höhepunkt des Abendprogramms: Das Theaterstück, welches die Lehrer aus dem Stehgreif spielen sollten. Dieses Stück war ein voller Erfolg, weil wirklich alle beteiligten Lehrer sichtlich Spaß daran hatten und sehr enthusiastisch ihre Rolle wahrnahmen. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an die Lehrer, die dadurch und auch in der Vorbereitung maßgeblich zum Erfolg des Abends beigetragen haben.


Foto: Reich

Und um dem ganzen Abendprogramm noch ein etwas - wie soll ich sagen - interessanten Klang zu verleihen, experimentierte die Leistungskurse Mathe und Physik von Frau Pohl und Frau Dr. Creutzburg abschließend noch ein wenig damit, wie sich Stimmbänder, Helium und die "10 kleinen Saldrianer" miteinander vereinbaren ließen.

Nachdem es also anfangs viel zu lachen gab, wurde es um 20 Uhr langsam Zeit, der Vorfreude und allen Vorstellungen zu diesem Abend auch kulinarisch gerecht zu werden, was den ZF-Köchen wieder mal bestens gelang. Es konnte sich wirklich niemand beschweren, denn am 44-m-Büfett gab es alles was das Herz - oder vielmehr der Magen - begehrte.

Um auch während des Essens noch den letzten Hauch einer Speisesaal-Atmosphäre zu nehmen, spielte auf der Bühne während der ganzen 1½ Stunden eine Hamburger Live-Band im Stile von Jazz- und Salonmusik, was einen schönen Hintergrund schaffte.


Foto: S.W.

Nach allgemeiner Sättigung löste dann ganz unscheinbar DJ Moses die Band ab. Während sich also nun langsam aber doch unaufhaltsam eine Disco-Atmosphäre herauskristallisierte, zogen es viele Eltern und Lehrer vor, wieder etwas Platz im Saale zu schaffen. Darüber freuten sich viele weitere Gäste, die draußen am Eingang warteten, weil sie nur im Tausch gegen einen "fliehenden" Gast hereingelassen werden durften. DJ Moses verstand es bestens, die tanzwütige Meute bei Laune zu halten und mit jedem Lied zu vergrößern, wodurch sich die Bühne als eigentliche Tanzfläche bald weit in den Publikumsbereich ausdehnte. Aber nachdem etliche Tische, Stühle und Gäste vor den aufgedrehten Abiturienten weichen mussten, hatte die Fläche der Bühne sich bald verdreifacht, so dass alle Platz fanden.


Foto: S.W.

So wurde nun getanzt, getrunken und gefeiert bis zum früher Morgengrauen. Die letzten Gäste konnte ich noch nach 4 Uhr verabschieden. Dann begann die große Aufräumaktion, die fast keiner von Euch mehr mitbekam. Anschließend habe ich als letzter diese festlichen Räumlichkeiten gegen 5 Uhr verlassen.

Damit ging für mich - und ich hoffe, auch für Euch - ein spitzenmäßiges Fest zuende, was wir wohl alle in guter Erinnerung behalten werden, oder?! ...


Matthias Markusch